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Petra Lorey

„Lieber eine starke WPK mit kompetenten Praktikern als eine Behörde!“

Petra Lorey ist selbstständige Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin. Als Initiatorin der Dörschell-Liste setzt sie sich besonders für die Belange des Mittelstandes und den Erhalt einer starken Selbstverwaltung ein.

Frau Lorey, seit fast acht Jahren vertreten Sie als selbstständige Wirtschaftsprüferin Ihren Berufsstand in der Wirtschaftsprüferkammer. Was konnten Sie erreichen?

Ich habe von 2014 bis 2018 den Mittelstand im WPK-Vorstand und danach im WPK-Beirat vertreten. In der Zeit im Vorstand habe ich mich in der Berufsaufsicht für sachgerechte, pragmatische und nachvollziehbare Entscheidungen eingesetzt. Auch anschließend stand ich Kolleginnen und Kollegen, die ein berufsrechtliches Verfahren fürchteten, beratend zur Seite.

Ihr Motto lautet: Gemeinsam hart um die Sache diskutieren und dann einheitlich nach außen auftreten. Weshalb ist das geschlossene Auftreten der WPK so wichtig?

Wir sind im Vergleich zu anderen Freiberuflern wie Rechtsanwälten ein sehr kleiner Berufsstand und da ist es für den politischen Auftritt wichtig, klar und eindeutig mit einer Stimme zu sprechen. Die Vielfältigkeit unserer Mandanten macht unsere Tätigkeit spannend und abwechslungsreich und diese Vielfältigkeit spiegelt sich auch im Berufsstand wieder, von der selbstständigen Einzel-Wirtschaftsprüferin, wie ich es bin, bis hin zu den großen internationalen Prüfungsgesellschaften.

Auch wenn wir in unterschiedlichen Organisationen tätig sind, fußt unser Handeln auf denselben Gesetzen, Berufsgrundsätzen und Prüfungs- und Rechnungslegungsgrundsätzen. In einzelnen Fachdiskussionen, wie z.B. bei Änderungen der Satzungen der WPK, bringen alle in der WPK vertretenen Kolleginnen und Kollegen ihre Standpunkte ein und es macht mir Freude, um die endgültige Formulierung zu streiten und gute, verständliche und umsetzbare Kompromisse zu finden. Gegenüber dem Wirtschaftsministerium als oberste Aufsichtsbehörde sollte dann nur mit einer Stimme gesprochen werden. Nur dann werden wir als kompetent und verlässlich wahrgenommen.

Welche von der Dörschell-Liste vertretene Position liegt Ihnen besonders am Herzen?

Der Erhalt einer starken Selbstverwaltung ist mir sehr wichtig. Der freie Beruf mit einer Selbstverwaltung ist in Europa die Ausnahme. Äußerungen mancher EU-Politiker im Rahmen der Regulierungsdebatte der letzten Jahre lassen darauf schließen, dass diese die Selbstverwaltung und ihre Vorteile nicht kennen und Behördenlösungen wie in anderen Staaten bevorzugen. Staatliche Kontrollen und Stellen haben sich in den letzten Jahrzehnten aus meiner Sicht nicht als die besseren Organisationen erwiesen. Deshalb: Lieber eine starke WPK mit kompetenten Praktikern als eine Behörde.

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